Vielleicht kennst Du den im Jahr 2000 gedrehten Film „Gladiator“ mit Russell Crowe in der Hauptrolle? Kurz gesagt geht es darum, dass sich der Gladiator Maximus durch sämtliche Arenen des Römischen Reiches kämpft, um sich an seinem Erzfeind für den Mord an seiner Familie zu rächen.

Mit dem Rache-Thema wollen wir uns an dieser Stelle nicht weiter auseinander setzen. Aber was für uns wichtig ist, ist dass Maximus ein ganz bestimmtes Ziel hatte, wofür er im wahrsten Sinne des Wortes bereit war, unmenschlich hart zu kämpfen.

So geht es uns doch allen. Für das Erreichen ganz besonderer Ziele gehen wir an unsere Grenzen. Immer und immer wieder.

Sei gütig, denn alle Menschen, denen Du begegnest, kämpfen einen schweren Kampf. – Platon

Große Ziele verlangen einem oft sehr viel ab. Man ist bereit, einen hohen Preis dafür zu zahlen. Man kämpft mit voller Leidenschaft, tiefster Überzeugung und Herzblut. So wie es auch Maximus in dem Film getan hat.

Wir spazieren also im Rahmen unserer Italien-Reise am Kolosseum in Rom vorbei und denken an den Gladiator-Film und an all die Menschen, die gerade auch in Bezug mit schweren Krankheiten einen besonders harten Kampf zu kämpfen haben.

Immer wieder stellt man sich die Fragen: Können wir die Krankheit „besiegen“?; Wer wird der Stärkere sein – die Krankheit oder ich?; Viele haben den Krebs besiegt, können wir das auch schaffen? Etc…

Aber wenn wir ganz ehrlich sind, setzt man sich mit diesen Fragen sehr unter Druck. Für manche Krebskranke mag die Vorstellung eines Kampfes motivierend sein, für andere ist sie wohl eher belastend. Nicht jeder Krebskranke möchte ein „Kämpfer“ sein.

Auch zu Beginn von Ulfs Krankheit habe ich immer gesagt, dass wir wohl sehr hart kämpfen müssen, um diese Krankheit zu besiegen. Heute noch hab ich Ulfs Worte dazu im Ohr:

Ehrlich gesagt will ich einfach leben und nicht ständig gegen diese Krankheit kämpfen müssen.

Soll man sich wirklich jeden Tag damit auseinander setzen, um „gegen“ etwas zu kämpfen. War das der richtige Weg? Ich begann über Ulfs Worte und meine Einstellung nachzudenken und musste einlenken. Ulf hatte Recht. Schenken wir der Krankheit nicht noch mehr Raum, als sie ohnehin schon einnimmt.

Unsere Gedanken steuern unsere Energien. Es gibt keine Gewinner und keine Verlierer. Unabhängig davon, welche Steine uns in den Weg gelegt werden, wir wollen sie beiseite schieben, im Bewusstsein, dass der Weg des Lebens ein langer und beschwerlicher ist. Aber niemals wollen wir vergessen, wie schön das Leben entlang des Weges sein kann.

Wir wachsen als Paar noch enger zusammen, wenn wir diese Hürden gemeinsam meistern. Wir werden ab und an Rückschläge einstecken oder gar hinfallen. Wenn wir am Boden liegen, sehen wir die Dinge eben aus einer anderen Perspektive. Aber wir stehen wieder auf und gehen weiter.

Für manche Ziele im Leben lohnt es sich, stärker zu kämpfen und sich mit voller Überzeugung dafür einzusetzen. Um manche Hindernisse zu überwinden muss man eben einfach alles geben. Vielleicht auch noch ein bisschen mehr. Und dann sollte man es auch tun – ohne Kompromisse.

Maximus in Gladiator hat inständig an seinem Ziel festgehalten und sich übermenschlich dafür eingesetzt. Sein ganzes Leben hat er einem einzigen Rache-Gedanken gewidmet und dabei all die schönen Dinge des Lebens übersehen. Zu besessen und verbittert war er von dieser einen Sache.

Wir wollen nicht immer kämpfen, sondern leben – entlang unseres besonderen Weges – mit all den Stolpersteinen, die das Schicksal für uns bereit hält.

Der Weg ist das Ziel. – Konfuzius

Dieses Zitat beschreibt es so wunderbar. Wir können mit aller Kraft versuchen, gegen ein bestimmtes Hindernis zu kämpfen. Vielleicht begleitet uns dieses eine Hindernis aber über eine sehr lange Wegstrecke hinweg. Dabei wäre es doch schade, wenn wir neben dem ganzen „Kämpfen“ vergessen, das Leben zu leben und das Schöne zu sehen.

Wieviel „Kampf“ macht also zu welchen Zeitpunkten wirklich Sinn?

Diese Frage sollte man sich ganz bewusst stellen, damit das Leben nicht nur aus verbitterten Kämpfen besteht, sondern auch noch Raum lässt für die Liebe, die Freude und all die anderen Sonnenstrahlen des Lebens.

Lass es auch an Deinem Bilderhimmel funkeln.
Alles Liebe, Ulf & Berny

Kommentare

  1. Richard Weiß

    Hallo ihr Beiden!
    Ich habe gerade von Ulf’s Diagnose gelesen und möchte euch auf diesem Wege ganz viel Kraft, Glück, Gottes Segen und besonders viel Lebensfreude wünschen! ❤️
    Ich bin sehr optimistisch dass ihr auch diese Herausforderung erfolgreich beenden werdet! Ihr werdet weiterhin Vorbilder für alle Fotografen und in erster Linie zwei sehr liebe Menschen sein , die ich auch noch sehr gerne persönlich kennen lernen würde. Also gebt bitte niemals auf, kämpft gegen die Krankheit und genießt das Leben!
    Euer Richard

    • Bilderhimmel

      Lieber Richard!
      Danke für Deine lieben und motivierenden Worte – und vor allem für Deine positiven Gedanken.
      Das können wir gut gebrauchen.
      Wir wünschen Dir weiterhin alles Liebe und viel Freude mit der Fotografie!

  2. Wieder ein mal sehr schöne Worte schön das es diese Seite gibt,
    Kann man viel daraus lernen
    Dankeschön 😘

  3. Sehr schön geschrieben ❤️ und wohl wahr😍

  4. Elisabeth

    Schön das ihr zwei den Mut habt euren Weg so zu gehen, wie ihr ihn gehen wollt und nicht so wie andere es wollen oder sagen. Lg Elisabeth

  5. Emily, Marco & Carmen

    Willkommen wieder zurück aus Italien!

    Das sind wunderbare und sehr weise Zeilen die man so nur mit einer besonderen Weltoffenheit erkennen kann! Ihr beide seit wirklich einzigartig!

    Danke Euch für die Motivation und Einsicht die Ihr mit uns teilt und die Möglichkeit auch mit Euch zu Wandern und zu lernen.

    Wünsche Euch weiter alles Gute und viele schöne Momente die euren Bilderhimmel erhellen 🤩

    Ganz Liebe Grüße
    Emily, Marco & Carmen

    • Bilderhimmel

      Ihr Lieben, wir danke Euch von Herzen!
      Und schön, dass Ihr aus Finnland wieder zurück seid. Das muss spannend gewesen sein.

  6. Ingrid

    Liebe Berni, lieber Ulf! Mit großem Interesse verfolge ich eure Zeilen und euren Mut! So wunderbare Zeilen kann man nur schreiben, wenn die Hand von Gott geführt wird! Ich hoffe und bete, dass ihr noch lange dieses Leben gemeinsam genießen könnt. Alles Liebe Ingrid

  7. Gerald

    Hallo ihr beiden! Schön dass ihr in Rom wart! Bei mir war Rom meine erste Reise ohne meinen Eltern vor über 20 Jahren – ein besonderes Erlebnis! Die Stadt ist sehr inspirierend, schön wenn man die Zeit hat und auf seine Gedanken hören kann. Manchmal kommen einem aus dem nichts voll die Erkenntnisse. Das Leben leben und so gut wie möglich genießen im Moment – fällt mir dazu ein. Kenne deinen Feind, aber werd‘ nicht besessen von ihm und dem Kampf. Und wenn man das Gefühl hat, man ist mit seiner Taktik machtlos gegen ihn, gibts immer noch eines: ihn mit Liebe umhüllen und drücken… ganz fest drücken bis er kaum noch Luft kriegt 😀 und dann ihn in seine Ecke schieben wo auch er Leben darf.
    Freue mich schon auf eure nächsten Erlebnisse, alles Gute!

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