Wenn alle zusammenhalten, wird die Welt ein besserer Ort. Ulf und ich erleben das gerade. Wir sind ehrlich tief berührt, wieviele Menschen „da draußen“ uns unterstützen und alles in Bewegung setzen, damit wir unseren Weg entschlossen weiter gehen können.
Wer uns auf Facebook und Instagram folgt, hat vielleicht mitbekommen, wie schwer die letzten Wochen für uns waren. Es war eine Zeit voller Chancen und Möglichkeiten, aber auch voller Hindernisse und neuer Probleme, die es wieder einmal aus dem Weg zu räumen galt.
Egal wie schwer der Weg ist, wir gehen ihn zusammen.
Wir kamen aus Italien zurück und Ulf musste ins Krankenhaus. Dort hatte man den Verdacht, er wäre mit dem Corona Virus infiziert – was sich später Gott sei Dank als Irrtum heraus gestellt hat. Er wurde für mehrere Tage komplett isoliert behandelt. Besuche waren aufgrund erhöhter Sicherheitsmaßnahmen nicht gestattet.
Als innerhalb von 10 Tagen zwei Corona Tests negativ ausgefallen sind, spürten wir tiefe Erleichterung. Wir konnten es kaum erwarten, ihn endlich wieder besuchen zu dürfen. Doch was passierte dann? Die Regierung verhängte das absolute Besuchsverbot in allen Krankenhäusern.
Zusätzlich gab es auf der Station auf der Ulf lag, den ersten positiv getesteten Corona Fall (einer Ärztin) im Landeskrankenhaus Graz.
Ulf und die Einsamkeit
Wer Ulf ein klein wenig kennt, der weiß, dass er kein Fan von großen Parties, aber auch nicht gerne alleine ist. Und schon gar nicht, wenn er krank ist. Da braucht er ein herzliches Gesicht, einen vertrauten Geruch und ein beruhigendes Streicheln am Unterarm.
Du kannst Dir vorstellen, wie schlimm war, zu wissen, dass Ulf im Krankenhaus für einige Tage isoliert liegen musste. Er war auf der Station zwar medizinisch ausreichend betreut, aber es gab niemanden, der seine Lieblingslieder sang, ihm beim Essen Gesellschaft leistete und ihn bewachte, wenn seine Augen langsam müde werden.
Es war bestimmt auch nicht einfach für Ulf, mehrere Tage in Isolation zu verbringen und nur von Pflegern und Ärzten in kompletter Schutzkleidung versorgt zu werden. Von Menschen, deren Gesichter nicht zu erkennen waren und die angehalten waren, Medikamente rasch zu verteilen, um so wenig Zeit wie möglich bei den einzelnen Patienten zu verbringen.
Was sollten wir also tun? Weitere Tage in Isolation und ohne Bewegung konnten wir ihm nicht antun. Ohne zu wissen, ob die positiv getestete Ärztin ihn auch bereits angesteckt hat, arbeiteten wir mit Hochdruck daran, ihn aus dem Krankenhaus zu holen. Wir haben beschlossen, Quarantäne zuhause ist immer noch besser, als Quarantäne im Spital ohne jegliches Besuchsrecht.
Es war Freitagnachmittag und wir bekamen die Erlaubnis, ihn in 2-3 Stunden abzuholen. Uns blieb nur wenig Zeit, um alles vorzubereiten. Wir organisierten Pflegemaßnahmen, spezielle Ernährung und alle seine lebensnotwendigen Medikamente. Natürlich mussten auch alle bürokratischen und versicherungstechnischen Dinge erledigt werden… Habe ich schon erwähnt, dass es Freitagnachmittag war – inmitten der Corona-Hochphase?
Alleine hätte ich es nicht geschafft. Ulfs Eltern haben genauso ihr bestes gegeben. Und richtig warm ums Herz wurde uns, als Apotheker, Orthopädie-Techniker und Ulfs Ärzte Sonderrichtlinien für uns aufstellten, um uns an einem Freitagabend mit allem zu beliefern, was wir für Ulf und die nächste Zeit in Quarantäne benötigen. Wir sind unendlich dankbar für jede Hilfe, die uns auch an diesem Freitagabend erteilt wurde.
Wieviel Steine liegen noch auf unserem Weg?
Nun warten wir gespannt auf den Anruf, der uns das weitere Corona-Test-Ergebnis verraten sollte. Auch dieses Mal verspürten wir die Erleichterung als das kleine Wörtchen „negativ“ durch das Telefon hallte.
Es war geplant, Ulf nach der Quarantäne-Zeit zuhause auf eine Rehabilitation zu schicken. Seine Muskeln und sein Geist müssen dringend gefördert werden. Das viele Kortison und all die Tage der Isolation und der Bewegungslosigkeit haben Spuren hinterlassen.
Wir haben den Antrag gestellt und den 4-wöchigen Reha-Aufenthalt für Ulf bewilligt bekommen. Langsam scheint Ruhe einzukehren. Zumindest für sechs Stunden… Denn dann verkündete die Politik sämtliche Kur- und Reha-Kliniken zu schließen. Wieder einmal lagen schwere Steine auf unserem Weg.
Ulf ist am Verzweifeln. Er möchte üben, damit ihm die Chance bewahrt bleibt, wieder ansatzweise seine alte Stärke zurück zu erlangen. Und jetzt sollte ihm diese Möglichkeit auch verwehrt bleiben?
Physio-, Logo- und Ergotherapeuten durften keine Hausbesuche mehr machen. Also waren wir auf uns alleine gestellt. Aber was dann kam, hat uns die Tränen in die Augen getrieben. Unzählige Menschen haben sich bei uns gemeldet und ihre Hilfe angeboten. Therapeuten, die wir telefonisch nach Übungen und Tipps fragen konnte, Menschen die Therapeuten kennen und all jene, die uns bei alltäglichen Dingen helfen wollten.
Wir konnten in echt verzweifelten Momenten auf Dich zählen. Tief bewegt holen wir viele Ratschläge und Therapie-Übungen für Ulf ein. Es war mir eine Freude mitanzusehen, wieviel Spaß Ulf am Trainieren hat und welch tolle Übungsanleitungen wir via selbst gedrehte Videos etc. von all den Menschen erhalten haben.
Dieser Beitrag ist nun recht lang geworden, weil es uns sehr wichtig ist, Dir danke zu sagen – aus tiefsten Herzen. Danke für die Hilfe zu jeder Tages- und auch Nachtzeit. Ein ehrliches Dankeschön dafür, dass Du Ulf ein Lächeln geschenkt, an seine Motivation appelliert und seine Verzweiflung aus dem Gesicht getrieben hast.
Kannst Du Dir zwei Menschen vorstellen? Jene Person, die einsam und verzweifelt tagelang alleine in Isolation verbringen muss?
Und jene, die auf all die Hilfe von Mitmenschen bauen kann? Jene, die erfahren darf, dass Menschen bereit sind, zu helfen und zu „tragen“. Jene Person, der Mut gemacht wird, weiter zu machen, zu trainieren und an ihre innere Stärke zu glauben… Stell Dir beide Personen vor. Erkennst Du die Kraft und den Zauber der Solidarität?
Ich hoffe, Du kannst erahnen, wie wertvoll Deine Hilfe und diese Erfahrung für uns war und immer noch ist.
In allen Dingen ist hoffen besser als verzweifeln. – Johann Wolfgang von Goethe.
In diesem Sinne – Lass es auch an Deinem Bilderhimmel funkeln.
Alles Liebe, Ulf & Berny
PS: Wahrscheinlich dürfen wir morgen wirklich zur Reha fahren. Krebspatienten sollen aufgrund der Dringlichkeit auch zu Zeiten von Corona weiter betreut werden. Danke aber in jedem Fall für all Eure Tipps und Tricks, die uns durch schwere Zeiten getragen haben. #dankbar
PPS: Copyright der Beitrags-Bilder: Karin Bergmann
Liebe Berny, lieber Ulf,
Es ist wirklich schwer die richtigen Worte zu finden. Voriges Jahr habt ihr unseren wichtigsten Tag begleitet und wir haben nicht im Ansatz erahnt was bereits hinter euch lag, bzw. welche Hürden noch vor euch liegen würden. Wir sind durch einen Hinweis auf euren Blog/Geschichte gestoßen und sehr berührt darüber, dass Ulf sich entschlossen hat seinen/ euren ganz persönlichen Schicksalsweg mit UNS allen zu teilen.
Es ist nicht einmal im Ansatz vorstellbar, an Emotionen und Spuren zu denken, was diese Achterbahnfahrt bereits hinterlassen hat. Wir können und dürfen uns bedanken für euer SEIN und euch für den bevorstehenden Weg alles erdenklich GUTE wünschen.
In Gedanken und im Herzen bei euch,
Kurt und Julia Maria
Liebe Julia Maria! Lieber Kurt!
Danke für Eure Nachricht. Ja… das Leben schreibt manchmal wohl seine eigenen Geschichten.
Mal schauen, wie unsere so weiter geht. Wir können wirklich jeden positiven Gedanken von Herzen gebrauchen!
„Mehr ist mehr!“ 🙂
Aber in jedem Fall wünschen wir Euch alles Liebe und Gute und natürlich viiiiel Gesundheit.
Ihr beide werdet uns immer ganz besonders in Erinnerung bleiben. Ihr seid wunderbar!!! ✨
Hoffentlich klappt es mit der Reha ! Wohin soll es denn gehen ?
Nun, wir befinden uns auch in der freiwilligen Isolation !Waren zuvor im Gasteinertal !
In alten Zeiten waren beim Militär 14 Tage Ausgangsverbot eine „fürchterliche Strafe“. So ändern sich halt die Zeiten ! Als anständiger Soldat ist unser Haushalt natürlich gut bevorratet und warten die Lage ab.
Ihr seid ein tolles Paar und wir würden uns freuen Euch bald bei uns sehen zu können.
Grüße an die Elterrn !
Ilse und Roland
Hallo Ihr beiden!
Wir sind in Laßnitzhöhe beim Herrn Nebel in Reha und wir sind ihm sehr dankbar, dass er eine kleine aber feine Abteilung hier mit allen Therapiemöglichkeiten weiter betreibt.
Natürlich musste auch er Einsparungen treffen, aber wir dürfen hier bleiben und können Gott sei Dank trainieren.
Das tut uns gut. Wir können uns auf uns und unseren Körper besinnen. So ganz ohne Ablenkung. Das ist irgendwie auch ganz fein.
Wir hoffen auch bis bald. Alles Liebe für Euch. ✨
Liebe Berny, lieber Ulf.
Ich kann es gar nicht in Worte fassen wie bewegt ich wieder nach diesen ehrlichen Worten bin. Ihr seid bewundernswert für diese Stärke die ihr an den Tag legt und ich wünsche euch weiterhin viel Kraft dafür.
Viele positive Gedanken schicke ich euch virtuell auf den Weg.
Herzliche Grüße, Sandra
Danke Dir, Sandra!
Wir sind dankbar für jeden positiven Gedanken! Wir können wirklich jeden gebrauchen. ✨
Lieber Ulf, Liebe Berny!
Ihr beide seid für viele zum absoluten Vorbild geworden, also für mich auf jeden Fall. Wie viele Steine ihr bereits aus eurem Weg geräumt habt, einfach bewundernswert und dabei nie die Hoffnung verloren.
Ich wünsche euch für euren weiteren Weg alles erdenklich gute und schicke euch viel Kraft für alle Steine die noch kommen.
Ihr schafft das!!!
LG Dani
Hallo liebe Dani!
Danke für Deine lieben Worte… Wir geben unser bestes und schauen mal, wohin es uns führt.
Wir wünschen Euch auch alles Liebe.
Schön, dass Du da bist ✨
Liebe Berny, lieber Ulf!
Wir denken fest an Euch, und schicken euch alle Kraft und Mut!
Alles Liebe aus Tirol! Flo und Lony
Hallo Ihr beiden!
Schön von Euch zu hören und danke für Eure lieben Wünsche!!!
Glg zurück und hoffentlich bis bald.
ich bin auch tief bewegt!!! Ihr könnt genau SO alles schaffen!!!
Danke Dir!!! Ein bisschen Glück brauchen wir wohl auch in den nächsten Wochen… 🍀✨🍀
Schön, dass Du hier bist!
Liebe Berny, lieber Ulf!
Es gab im Leben immer Menschen, zu denen ich aufgeschraubt habe. Zu Leuchttürmen, die mir zeigten: so kann es gehen. Das waren meine Großmutter, Michele Obama und wenige andere. Ihr beide – euer Miteinander und Füreinander, euer Umgang mit riesigen Steinen am Weg, eure Herzlichkeit – gehört für mich zu den ganz großen Leuchttürmen. Ich bin dankbar, euch kennen und von euch lernen zu dürfen. ✨✨✨
Wir danken Dir von Herzen. Das freut uns sehr!
Dieses Jahr und auch schon das letzte hat uns so viel gelehrt.
Man muss nicht immer alles verstehen – das Leben ist manchmal eben sonderbar – und wunderbar zugleich.
Schön, dass Du hier bist. Das freut uns sehr, liebe Anika!!!
Meine Lieben! I h wünsche euch von ganzem Herzen, dass Ulf die Reha beginnen kann! Bleibt weiterhin so ein tolles Paar mit unendlich großer Hoffnung! Im Gebet verbunden, verbleiben wir mit einem lieben Gruß! Ingrid und Ernst
Danke für jeden positiven und stärkenden Gedanken.
Wir können jeden einzelnen gut gebrauchen! ✨